Alte Schule Reitbrook
Schon im Oktober 2013 waren die aktuell fünf Bewohnerinnen und Bewohner der Ambulant Betreuten Wohngemeinschaft in Reitbrook eingezogen: alle hatten zuvor jahrelang in der Diestelstraße in Ohlstedt gelebt bis dieses Objekt, das über 80 Jahre in Besitz der Pestalozzi-Stiftung Hamburg war, aufgegeben werden musste.
Bald sollen noch weitere Menschen mit geistigen Behinderungen einziehen, um die AWG zu vervollständigen.
Das Angebot richtet sich in besonderer Weise an erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung und zusätzlichen Beeinträchtigungen wie Kommunikations- und Wahrnehmungsstörungen und herausforderndem Verhalten (wie zum Beispiel lang andauerndem Schreien).
Das besondere an der AWG in Reitbrook ist die Lage im ländlichen Raum: in den Marschlanden in einem der am geringsten besiedelten Stadtteile Hamburgs, in unmittelbarer Nachbarschaft zu landwirtschaftlichen Betrieben, den Flüssen Dove-Elbe und Gose-Elbe, und dem Landschafts- und Vogelschutzgebiet Die Reit. Das Gebäude selbst ist von einem großen Gartengrundstück umgeben. Die Tatsache, dass es sich um ein altes Schulgebäude handelt, ist auch namensgebend: wir sprechen jetzt von der AWG Alte Schule.
Die ruhige Lage wird dem Bedürfnis vieler der Bewohnerinnen und Bewohner nach Bewegung in der Natur gerecht, das mit Bus gut angebundene Bergedorf kommt mit seinem Kleinstadtcharakter ihrem Bedürfnis nach Übersichtlichkeit entgegen.
Die AWG Alte Schule hat als zusätzlichen Leistungsbereich neben dem Wohnen eine Tagesförderung. Als Arbeits- und Beschäftigungsangebot für die Bewohnerinnen und Bewohner kommen Arbeiten direkt im Haus oder auf dem Gelände in Frage, aber auch im Sozialraum und darüber hinaus. In den Stadtteil öffnen wird sich das Angebot zum Beispiel dadurch, dass Bewohner den Nachbarn bei der Entsorgung des Altpapiers helfen, und durch die Zusammenarbeit mit einer Bio-Gärtnerei. Abgerundet wird das Ganze durch Angebote zur kreativen Betätigung.
In den nächsten Monaten wird sich in der AWG Alte Schule einiges tun: die ‘alten’ Bewohnerinnen und Bewohner leben sich weiter ein, neue Bewohnerinnen und Bewohner sollen dazukommen – bei Interesse hilft die Angebotsberatung der Pestalozzi-Stiftung Hamburg gerne weiter. Die Angebote werden weiter entwickelt, es gibt zum Beispiel Pläne für eine Kleintierhaltung. Es stehen auch noch einige bauliche Maßnahmen im Außenbereich und Verschönerungen am und im Haus an.
Und alle freuen sich natürlich auf den ersten Frühling im neuen Heim.
